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„Kunst trifft Politik“ mit Rein Wolfs

„Kunst trifft Politik“.

Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle, sprach offen über den Zusammenhang zwischen Politik und Kunst. Anhand vieler Beispiele aus Bonn und Kassel stellte er diesen Spannungsbogen vor.

Anhand eines Fotos von Ai Weiwei und einer Ausstellung über das Wirken von Hanne Darboven wurde deutlich, welche politischen Aussagen durch Kunst transportiert werden können.

Für Rein Wolfs ist die Obsession entscheidend. Er ist zwar in der Auswahl seiner Ausstellungen frei, aber in Kassel sei er noch freier gewesen. Denn die Bundeskunsthalle sei die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland mit 17 Gesellschaftern (der Bund und die 16 Bundesländer).Rein Wolfs/ Portraits

88 % der Menschen in Uruguay begrüßen die Demokratie!

Uruguay und Argentinien standen im Fokus eines Vortrags der Politikwissenschaftlerin Katja Meyer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin.

Den Hauptteil ihres Vortrags nahm Uruguay ein. Ein Land mit 3,3 Mio. Einwohnern und einer Fläche von 176215 qkm. Uruquay hat eine sehr fortschrittliche Sozialpolitik mit starken Gewerkschaften. Erfreulich und bemerkenswert ist auch, dass die Demokratie in Uruguay eine Zustimmung in der Bevölkerung von über 88 % genießt. Problematisch ist nach wie vor die hohe Jugendarbeitslosigkeit. 20 % der 17- bis 25-Jährigen haben weder einen Arbeits- noch einen Studienplatz. Und ebenso problematisch ist die Qualität des Bildungssystems, die analog zu Chile weiter abgenommen hat.

Argentinien gehört mit 43 Mio. Einwohnern und einer Fläche von 2,78 Mio. qkm zu den größten Ländern Lateinamerikas. Nach der Wahlniederlage von Cristina Fernández de Kirchner regiert in Argentinien jetzt der ehemalige konservative Bürgermeister von Buenos Aires, Mauricio Macri. Das Land hat große wirtschaftliche Schwierigkeiten und ist angesichts von Vetternwirtschaft und Korruption wirtschaftlich sowie politisch nicht stabil.

In beiden Ländern ist die Drogenpolitik ein Thema, bei dem vor allem Uruguay neue Wege beschreitet. Als erstes Land der Welt errichtet Uruguay einen regulierten Markt für die gesamte Wertschöpfungskette von Marihuana.

Diesmal gab es für die Referentin ein Weingeschenk aus Mendoza in Argentinien.

Ein voller Vortragssaal im BICC und ein spannendes Thema. „Geographien der Gewalt – Kriege, Konflikte und die Ordnung des Raumes im 21. Jahrhundert“. So lautete der Vortrag von Conrad Schetter, Professor für Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Bonn und Wissenschaftlicher Direktor des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC). Hybride Kriege, Drohnen, unregierbare Territorien, funktionierende Strukturen ohne staatliche Rahmenbedingungen. In diesem Kontext hat Conrad Schetter den Globus analysiert und anhand von Beispielen aus Europa, Asien, Afrika und Südamerika anschaulich erläutert, welchen Anforderungen sich die künftige Weltpolitik stellen muss.

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Einen faszinierenden Vortrag mit anschließender Diskussion erlebten rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer im Bonner DGB-Haus. Prof. Dr. Michael Bohnet stellte 60 Jahre deutsche Entwicklungspolitik vor und machte konkrete Vorschläge, um die Probleme dieser Welt wenigstens ansatzweise zu mildern. Besonders wichtig sind für den ehemaligen Ministerialdirektor besonders die Länder Afrikas zu unterstützen, aus denen die derzeit meisten Flüchtlinge nach Europa kommen. In den Empfängerländern sollten aber rechtsstaatliche Strukturen herrschen. Bei Sintis und Roma aus den Balkanstaaten plädiert er dafür, diesen Menschen trotz ihrer Herkunft aus angeblich sicheren Staaten weiterhin ein Asylrecht zuzugestehen. Bohnet machte auch darauf aufmerksam, dass die negativen Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf Schwellen- und Entwicklungsländer sowie das Land Grabbing nach wie vor ungelöst sind. Der aktuelle Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) wurde von Michael Bohnet gelobt, weil er den wirtschaftlichen Wachstumswahn, der mit einem immer höheren Ressourcenverbrauch korrespondiert, in Frage stellt.

Prof. Bohnet am 14.01.2016 b